GAVI Alliance ist bereit, bis 2015 mehr als 250 Millionen Kinder in Entwicklungsländern zu impfen

LONDON, 13. Juni 2011 - Ein Meilenstein für die weltweite Gesundheit wurde heute erreicht: Wichtige öffentliche und private Geber sagten die Finanzierung von Impfungen von mehr als 250 Millionen der ärmsten Kinder der Welt gegen lebensbedrohliche Krankheiten zu. Bis 2015 können auf diese Weise mehr als 4 Millionen vorzeitige Todesfälle verhindert werden.

Auf der ersten Geberkonferenz der GAVI Alliance kamen US$ 4,3 Milliarden zusammen. Dies übertrifft deutlich das ursprüngliche Ziel von US$ 3,7 Milliarden und ermöglicht GAVI, mehr Kinder schneller als geplant zu erreichen und die Einführung von neuen Impfstoffen zu beschleunigen. Ein Teil der Zusagen hängen davon ab, ob es GAVI künftig gelingt, weitere Geldmittel von neuen Gebern aufzubringen. Mit den heutigen Zusagen stehen GAVI für den Zeitraum von 2011 bis 2015 US$ 7,6 Milliarden zur Verfügung.

Die erhöhte Unterstützung kommt gerade rechtzeitig: GAVI meldete vergangene Woche, dass im Rahmen der jüngsten Bewerbungsrunde eine Rekordzahl von 50 Ländern Impfförderung beantragt habe - nahezu eine Verdopplung im Vergleich zum letzten Rekordjahr 2007. Die neue Unterstützung ermöglicht es GAVI, die bewilligten Anträge vollständig zu finanzieren.

"Heute ist ein wichtiger Moment unseres gemeinsamen Engagements, Kinder in Entwicklungsländern vor Krankheit zu schützen", sagte die Präsidentin von Liberia, Ellen Johnson Sirleaf. "Dennoch stirbt alle 20 Sekunden ein Kind an einer Krankheit, die durch Impfungen verhindert werden könnte. Es gibt noch viel zu tun."

Auf der Konferenz kamen Staatsoberhäupter, Minister, hochrangige Vertreter aus Geber- und Entwicklungsländern sowie von Organisationen der Vereinten Nationen, Geschäftsführer von Privatunternehmen und wichtige Repräsentanten der Zivilgesellschaft zusammen, um GAVIs lebensrettende Arbeit zu unterstützen. Ausgerichtet wurde das Treffen von der britischen und liberianischen Regierung gemeinsam mit der Bill & Melinda Gates Stiftung. GAVIs größter Geber aus dem Bereich Unternehmen, die "la Caixa" Stiftung, erhöhte sein finanzielles Engagement; die neuen Geber Anglo American und Absolute Return for Kids (ARK) machten ihre ersten Zusagen.

Die Entwicklungsländer verpflichteten sich, die Kofinanzierung ihrer Impfprogramme aufrechtzuerhalten oder zu steigern und die Partnerschaft zu nutzen, um Kinder zu impfen. Nach GAVIs Schätzungen, wird sich das Gesamtniveau der Kofinanzierung bis 2015 auf  US$ 100 Millionen verdreifachen. Impfstoffhersteller gaben letzte Woche bekannt, dass sie durch Preissenkungen für einige lebensrettende Impfstoffe, die von GAVI unterstützt werden, beitragen werden. Dies umfasst u.a. eine Minderung des Preises für den Impfstoff gegen Rotavirus um zwei Drittel. Rotavirus ist die Hauptursache für tödliche Durchfallerkrankungen. Kofinanzierung und niedrigere Preise werden dazu beitragen, die Nachhaltigkeit der Impfprogramme zu gewährleisten.

"Im Rahmen unserer grundlegenden Überprüfung der Organisationen, die britische Entwicklungszusammenarbeit umsetzen, gehörte GAVI zu den besten Akteuren, weil sie greifbare Ergebnisse liefert. Großbritannien wird seinen Teil übernehmen und unsere Unterstützung für GAVI wird dabei helfen, mehr als 80 Millionen Kinder zu impfen und 1,4 Millionen Leben zu retten. Das bedeutet, in den nächsten fünf Jahren wird alle zwei Sekunden ein Kind geimpft", sagte der britische Premierminister David Cameron.

"Zum ersten Mal in der Geschichte werden Kinder in Entwicklungsländern dieselben Impfstoffe gegen Durchfallerkrankungen und Lungenentzündung bekommen wie Kinder in reichen Ländern", sagte Bill Gates, Co-Vorsitzender der Bill & Melinda Gates Stiftung. "Wir müssen gemeinsam mehr tun, um sicherzustellen, dass alle Kinder - egal wo sie leben - den gleichen Zugang zu lebensrettenden Impfstoffen haben."

Die Konferenzteilnehmer waren sich einig, dass das gegenwärtige Momentum aufrechterhalten werden muss, um mehr Kinder mit Impfstoffen zu erreichen. Sie ermunterten GAVI dazu, ihre Impfprogramme auszubauen und die Einführung neuer Impfstoffen zu beschleunigen. Weiterhin war man sich einig, dass Impfstoffhersteller ihre Lieferungen fortsetzen und ihre Ankündigungen, Impfstoffpreise zu senken und für verbesserten Zugang zu sorgen, ausweiten sollten. Die Empfängerländer selbst sollen ihre Zusagen zur Kofinanzierung wie bisher erfüllen. Die Teilnehmer der Konferenz verständigten sich zudem darauf, sich in zwei Jahren erneut zu treffen, um GAVIs Fortschritte bei den Impfungen selbst und bei der Mobilisierung von Mitteln zu überprüfen.

"Die heutige Konferenz war ein Vertrauensvotum für GAVI. Aber es war auch eine Herausforderung für uns, denn wir müssen weiterhin unsere Mission erfüllen - und sogar mehr tun. Jährlich sterben fast zwei Millionen Kinder an Krankheiten, die durch Impfungen verhindert werden können. Der Tag wird kommen, an dem Malaria und andere tödliche Krankheiten mit einer einfachen Spritze besiegt werden können. Auf diesen Tag müssen wir uns vorbereiten. Gemeinsam mit unseren Partnern wird GAVI auch weiterhin die nötigen Mittel aufbringen müssen, um alle durch Impfungen vermeidbaren Krankheiten anzupacken", sagte GAVIs Vorstandsvorsitzender Dagfinn Høybråten.

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Die GAVI Alliance ist eine öffentlich-private Partnerschaft, die sich dafür einsetzt, das Leben von Kindern zu retten und die Gesundheit der Menschen zu schützen - durch den vereinfachten Zugang zu Impfungen und die Stärkung von Gesundheitssystemen. GAVI vereint alle wichtigen Akteure, die dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen: Regierungen von Entwicklungs- und Geberländern, die WHO, UNICEF, die Weltbank, Impfstoffhersteller in Industrie- und Entwicklungsländern, Forschungsinstitute, die Zivilgesellschaft, die Bill & Melinda Gates Stiftung sowie weitere private Geber. Die deutsche Bundesregierung unterstützt die Arbeit der GAVI Alliance seit 2006. Sie erhöhte ihre Beiträge von 4 Millionen im Jahr 2010 auf 20 Millionen Euro im Jahr 2011. Für 2012 kündigte Deutschland eine Steigerung auf 30 Millionen Euro an.

Seit ihrer Gründung 2000 hat GAVI die Impfung von 288 Millionen Kindern finanziert und damit dazu beigetragen, über 5 Millionen vorzeitige Todesfälle zu verhindern.

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