Zusagen zur Kofinanzierung verdreifachen sich 2015

Genf, 9. Juni 2011 - In Entwicklungsländern gibt es ein verstärktes Engagement bei der Finanzierung von Kinderimpfungen, die eine entscheidende Grundlage für soziale und wirtschaftliche Entwicklung sind, teilte die GAVI Alliance kurz vor ihrer Geberkonferenz am 13. Juni mit.

Gemäß GAVIs Richtlinien zur Kofinanzierung sind die Länder, die Unterstützung für Impfprogramme erhalten, verpflichtet, sich an den Kosten für die Impfstoffe  beteiligen. Die Höhe der Beteiligung hängt von der Wirtschaftskraft der Länder ab. GAVI geht davon aus, dass sich der Anteil der Länder an der Kofinanzierung bis 2015 in etwa verdreifachen wird, auf insgesamt US$ 100 Millionen.

"Mein Heimatland Senegal und ein Dutzend weitere Länder… übernehmen diese Verantwortung für die Bürger, indem wir zur Finanzierung der Impfstoffe beitragen", schrieb Senegals Gesundheitsminister, Modou Diagne Fada, in einem Leitartikel für die Zeitung Le Monde am vergangenen Mittwoch. "Ein Kind zu impfen bedeutet, in die Zukunft zu investieren."

Im Jahr 2010 übererfüllten zehn Länder die Anforderungen und zeigten so ihr Engagement und auch, dass sie sich auf einem stetigen Weg zur eigenständigen Finanzierung befinden. GAVIs Richtlinien zur Kofinanzierung zielen auf die nachhaltige Finanzierung der Impfstoffe ab.

"Unsere Partner in den Gesundheitsministerien haben von Beginn an gesagt, dass sie die Verantwortung für Kinderimpfungen mittragen möchten. Kofinanzierung ist ein wichtiger Teil dieser  Verantwortung ", sagte Helen Evans, Interim-Geschäftsführerin der GAVI. "Es ist aufregend, das steigendes Engagement der Länder für die Finanzierung dieser lebensrettenden Technologie zu sehen."

Impfungen sind seit langem als eine der wirksamsten, erfolgreichsten und kostengünstigsten Maßnahmen im Gesundheitswesen  anerkannt. Impfungen tragen dazu bei, den Bedarf nach Gesundheitsversorgung und Behandlung zu senken und helfen somit, Kosten zu sparen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Ausrottung der Pocken einmalig Kosten in Höhe von US$ 100 Mio. verursacht, langfristig aber US$ 1,35 Mrd. weltweit eingespart.

"Indem wir Geld für Impfungen ausgeben, sparen wir Kosten für Gesundheitsversorgung und Arzneimittel ein. Und wir verhindern tragische, vermeidbare Todesfälle und Behinderungen", sagte Steven Toikilik, Leiter des Erweiterten Impfprogramms der WHO in Papua-Neuguinea. "Wir übernehmen 68 Cent pro Dosis des Fünffachimpfstoffs statt unseres Pflichtbeitrags von 30 Cent, da dies eine Investition in unserer Zukunft ist", sagte er mit Blick auf den von GAVI unterstützten Fünffachimpfstoff, der gegen fünf tödliche Krankheiten - Diphtherie, Wundstarrkrampf, Keuchhusten, Hepatitis B, und Haemophilus influenzae Typ b (Hib, einem Erreger von Lungen- und Hirnhautentzündung) - schützt.

Als Öffentlich-Private Partnerschaft vereint GAVI UNICEF, die WHO, die Weltbank, Entwicklungs- und Geberländer, zivilgesellschaftliche Organisationen, Impfstoffhersteller und weitere Partner. GAVI benötigt zusätzliche 3,7 US$ um bis 2015 eine Viertelmilliarde Kinder zu impfen.

Wenn es den GAVI gelingt, in Zusammenarbeit mit der Industrie die Impfstoffpreise weiter zu senken und weitere Geber zu gewinnen, können noch zahlreiche weitere Kinder versorgt werden.

"Es ist unerlässlich, unsere Kinder zu impfen, wenn wir ihnen eine bessere Zukunft und die Chance geben wollen, ein produktives Leben zu führen", sagte der Gesundheitsminister von Burkina Faso, Adama Traore. "Wir sind stolz, die Impfungen mitzufinanzieren."

 

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